19. Die Fleischergasse, die Ökumenische Straße Hermannstadts
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Setzen Sie Ihren Spaziergang durch die Fleischergasse (Strada Mitropoliei) fort. Diese Gasse wird symbolisch auch die Ökumenische Straße Hermannstadts genannt. Bei genauerem Hinschauen werden Sie auch verstehen. Hier befinden sich Kirchen unterschiedlicher Konfessionen. Zunächst sehen Sie linker Hand die 1786 erbaute Reformierte Kirche, deren mehrfarbiges Kirchturmdach in den Himmel ragt. In der Mitte der Gasse erhebt sich ebenfalls zu Ihrer Linken die imposante orthodoxe Kathedrale „Heilige Dreifaltigkeit“. Kurz vor dem Ende der Gasse steht rechts die evangelische Johanniskirche, heute Teil des Friedrich Teutsch-Kultur- und Begegnungszentrums.
Vergessen Sie während des Spaziergangs nicht, die Fassaden der Häuser zu betrachten. An dem ersten Haus neben dem Historischen Museum können Sie das in dem 16. Jahrhundert gemalte Wappen der Schneiderzunft sehen. Haben Sie schon erfahren, was der Gegenstand im Wappen ist? Neben der Reformierten Kirche befindet sich ein enger Durchgang, das Ballgässchen, das die Verbindung zur Heltauergasse (Strada N. Balcescu) herstellt. Neben dem Durchgang fällt das Haus mit den Steinernen Jungfrauen auf, das seinen Namen von den beiden Karyatiden erhalten hat, welche den Balkon des Hauses stützen. An dieser Stelle stand früher das Haus von Sebastian Hann, eines der bekanntesten Goldschmiedemeister der Stadt. Sein heutiges Aussehen erhielt das Haus im 18. Jahrhundert, als hier die Witwe des Leutnants Gregorius Bethlen, die Komtesse Rahel Bethlen, wohnte.
Einige Schritte weiter rechts sehen Sie den Hauptsitz der Rumänischen Post in Hermannstadt. Betrachten Sie die dekorativen Elemente an der Fassade. Die Sonnenuhr zeigt heute immer noch die richtige Uhrzeit an. Ein weiteres interessantes Detail ist ein Relief welches eine Person darstellt, die ein Telegramm verfasst und währenddessen einen Brief von einer Taube erhält. Auf der gleichen Straßenseite beherbergt das grüne Gebäude den Sitz der Rumänischen Nationalbank.
🤔 Wussten Sie, dass:
🔎 2007 mehr als 2500 Pfarrer und Gläubige verschiedener Konfessionen an der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Hermannstadt teilgenommen haben?
🔎 Sebastian Hann (1644-1713) der bekannteste Goldschmied Siebenbürgens gewesen ist? Einige seiner Werke (Pokale) können Sie im Museum der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien im Teutsch-Haus bei der Johanniskirche bewundern.
🔎 der Gottesdienst in der Reformierten Kirche in ungarischer Sprache gehalten wird? Grund dafür ist, dass die Gemeindemitglieder Ungarn waren und sind. Seit 2007 beherbergt die Kirche eine Kunstgalerie.